Fritz
Cloos und |
Hans Bergel in der
Siebenbürgischen Zeitung vom 20. 04. 1999 zum 90. Geburtstag von Fritz
Cloos
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Einige
biografische Angaben zu Friedrich Cloos
Der 1910 in Kronstadt/Siebenbürgen als Arbeitersohn geborene Friedrich Cloos trat früh in den Dunstkreis des Nationalsozialismus. Nach einer durchlaufenen Schulung wurde er mit Befehl Nr. 3/33 vom 3. Februar 1933 der SA (Selbsthilfe Arbeitsmannschaft) der NEDR (Nationalsozialistische Erneuerungsbewegung der Deutschen in Rumänien) durch den Leiter der SA, Fred Bonfert, zum Truppführer ernannt. Auf den Aufsatz von Pfarrer Hans Roth in den "Kirchlichen Blättern", die nationalsozialistische Jugend versichere zwar kirchenfreundlich eingestellt zu sein, habe aber nicht den Willen, positives Christentum durch die Tat zu beweisen, nahm der Hauptausschuß des "Allgemeinen siebenbürgischen deutschen Jugendbundes" am 18. Juni 1933 in einer Erklärung Stellung. Für den südwestdeutschen Wandervogel unterzeichnete Fritz Cloos. Das Arbeitslager in Großschenk, das die SA der "Selbsthilfebewegung" ab dem 15. Oktober 1933 abhielt, stand unter der Leitung von Fritz Cloos. Er gründete zusammen mit Pfarrer Arnold Roth und führte die sogenannte "Stefan Ludwig Roth-Schar für christlich-deutsche Aufbauarbeit", die ab Juli 1934 von Kronstadt aus in den siebenbürgischen Gemeinden in der Form von Bibelstunden, Gottesdiensten und Feierstunden, in Jugendstunden und Singstunden für jung und alt auf raffinierte Weise, durch Untergrabung bisheriger Kirchengepflogenheiten, verkappte Propaganda für die nationalsozialistische Idee machte. In einem Aufsatz der "Kirchlichen Blätter" vom März 1934 plädiert er für die Vereinheitlichung der Jugendarbeit und für die Zusammenfassung der Tätigkeit der erstarrten kirchlichen Bruder- und Schwesternschaften mit der Jugendarbeit unter Pfarrer Wilhelm Staedel (der der Spitzenexponent der sogenannten deutschchristlichen Bewegung in Siebenbürgen war). Hier wird der Hang von Cloos für die totalitäre, vereinheitlichende Tendenz des Nationalsozialismus sichtbar. Nach der Abspaltung der radikalen Nationalsozialsiten von der "Nationalen Erneuerungsbewegung" (NEDR) des Fritz Fabritius und Gründung der Deutschen Volkspartei Rumäniens (DVR), die von Alfred Bonfert geleitet wurde, gehörte auch Fritz Cloos als neuer Leiter des DVR-Jugendamtes zu den engsten Mitarbeitern des radikalen Führers. Im Zuge der resoluten Politik von Bischof Viktor Glondys, den Kirchenangestellten die Tätigkeit in politischen Parteien zu verbieten und eine diesbezügliche Verpflichtungserklärung zu unterschreiben (das Rundschreiben 924/1936 vom 14. Februar 1936 des Landeskonsitoriums der ev. Landeskirche AB in Rumänien), schlossen sich die Verweigerer, die ihres Arbeitsplatzes verlustig wurden, zur "Kampfgemeinschaft der enthobenen Angestellten" im Rahmen der "Arbeitsgemeinschaft der "Erzieher im Osten"" zusammen, deren "Richtlinien" vom 3. November 1936 Fritz Cloos richtigkeitshalber gegenzeichnete. Es ist nicht belanglos, daß auch die Gattin von Cloos, die Kindergärtnerin Gerda Polonyi, zu den Entlassenen zählte. Cloos reiste wiederholt zu seinen SS-Auftraggebern der Volksdeutschen Mittelstelle (VOMI) in Berlin (beispielswiese im Herbst 1938, als seine freundschaftlichen Beziehungen zum späteren Volksgruppenführer Andreas Schmidt greifbar werden). Cloos hatte damals den Auftrag des von der SS gesteuerten Konfidentenkreises um Andreas Schmidt, die maßgebenden Reichsstellen über die Entwicklungen bei den Rumäniendeutschen zu unterrichten. Als der sogenannte Putsch gegen die Führung von Fritz Fabritius im Sommer 1939 von der VOMI eingefädelt und durchgeführt wurde, wurden Alfred Bonfert und Waldemar Gust aus dem Verkehr gezogen und Fritz Cloos wurde zu weiterer Verwendung nach Berlin beordert. In Berlin wurde Cloos hauptsächlich seitens der Deutschen Arbeitsfront (DAF) für den zukünftigen Einsatz der Volksgruppenführung ausgebildet. Cloos spielte in der Volksgruppenzeit (1940-1944) eine zentrale Rolle, indem ihm die Führung des am 26. März 1941 neugeschaffenen Gaues Bergland anvertraut wurde, der die bäuerlichen Kreise Unterwald und Banater Bergland zu einer politischen Einheit zusammenfaßte. Hier sollte Cloos die vor allem im Banater Bergland stark vertretene Arbeiterschaft für nationalsozialistische Zwecke begeistern und in Schach halten, was er auch mit außerordentlicher Zielstrebigkeit bis zur Auflösung des Volksgruppenregiments tat. Am 28. März 1941 fand die Gründungskundgebung der Deutschen Arbeiterschaft Rumäniens in Mühlbach statt, deren Landesleiter Fritz Cloos war. Cloos leistete seinen Frontdienst als Kriegsberichter im Sommer 1941 und im Herbst 1943 in Transnistrien ab. Seine kriegsverherrlichenden Frontberichte veröffentlichte er in der "Südostdeutschen Tageszeitung", dem Sprachrohr der Deutschen Volksgruppe in Rumänien. Ab 1941 fungierte er als Stellvertretender Leiter der Presseabteilung der Volkgruppe, also als zweiter Propagandachef nach Walter May. Nach der Abnabelung Rumäniens von der Achse (23. August 1944) ging Cloos in den Untergrund und organisierte mit den in Siebenbürgen verbliebenen Amtswaltern der ehemaligen Volksgruppe den Widerstand gegen die sowjetischen Besatzer. Doch diese griffen ihn 1945 auf und brachten ihn nach Moskau, wo er verhört und dann in Arbeitslager interniert wurde, wo er bis 1956 saß. In der Bundesrepublik hielt er sich politisch bedeckt, indem er kein führendes Amt in der Landsmannschaft innehatte, hingegen in der Vertriebenenpolitik, die auch soziale Betreuung voraussetzt, aktiv mitmischte. Er war in den auch agitatorisch ausgerichteten Bemühungen der Landsmannschaft engagiert, die Auswanderung der Rumäniendeutschen zu beschleunigen. Cloos gründete zusammen mit ehemaligen Amtswaltern der Volksgruppenführung die "Arbeitsgemeinschaft für südostdeutsche Volks- und Heimatforschung" mit Sitz in Bad Tölz, die in ihren Tagungen außer dem geselligen Beisammensein der alten Kamerden eine zutiefst geschichtsrevisionistische Sicht der eigenen NS-Verstrickung pflegte und ein einziges umfangreicheres editorisches Produkt, "Zur Geschichte der Deutschen in Rumänien 1935-1945. Beiträge und Berichte" (Karl M. Reinerth und Fritz Cloos, Bad Tölz 1988) aufzuweisen hat. Seine Person und sein Name wird in der landsmannschaftlichen Presseprodukten
der letzten Jahre verstärkt mit Gedenkartikeln und Interviews bedacht,
die das offensichtliche Ziel verfolgen, Cloos als für das Schicksal
der Rumäniendeutschen symbolträchtige Persönlichkeit zu
etablieren, wobei seine radikal-nazistische Vergangenheit und die damit
verbundenen Überzeugungen in verharmlosender Weise als zutiefst sozialistisch
und von menschenrechtlichen Grundsätzen geleitet uminterpretiert werden.
Ein Spitzenfunktionär der Volksgruppe der Deutschen in Rumänien (1940-1944) Ein Musterbeispiel für eine nationalsozialistische Funktionärskarriere liefert Fritz Cloos, dessen tiefbraunes Sozialismusverständnis anhand einiger Textbeispiele illustriert werden soll. Den Aufsatz Der wahre Sozialismus (Südostdeutsches Tagesblatt,
Folge 41, 4. Mai 1941, S.9) leitet ein Zitat aus der Rede des "Führers"
zum "Tag der Nationalen Arbeit" vom 1. Mai 1933 ein. Dann erwähnt
Cloos das Christentum, den "Ständischen Gedanken", den "Liberalismus"
und den "Marxismus", die mit der "wissenschaftlichen Exaktheit ihrer Beweisführung"
dem Kampf des "neuentstandenen vierten Stande(es), dem sogenannten Proletariat",
gegen die innere und äussere Not des deutschen Volkes nicht förderlich
waren. Deshalb "fand Adolf Hitler als Erbschaft im deutschen Volk" "Aufstand,
Opfer an Gut und Blut vor". Cloos fährt fort:
"Dieser Welt von Gelehrten und wissenschaftlich gebildeten Spezialisten standen die ersten wahren Sozialisten gegenüber", die "gerade in sozialen Fragen alles so unheimlich genau auf den Kopf trafen". Doch ihre Theorie wurde durch die Praxis "wiederlegt" (sic!) . Demgegenüber setzte sich der "nationale Sozialismus" "mit erfrischendem Schwung über die erstarrten Anschauungen des Kapitalismus und Marxismus hinweg, die doch so vernünftig sein wollten und durch ihren Materialismus die Unvernunft und Illusionen zum System erhoben hatten." Cloos hebt abschliessend in verklärend-mystifizierender Weise mit
unverkennbar rassistischer und elitärer Färbung die Vorzüglichkeit
des Nationalsozialismus hervor:
Ein Musterbeispiel des Cloosschen Sozialismusbildes ist die programmatische
Rede, die Cloos als Führer der "Deutschen Arbeiterschaft in Rumänien"
(DAR) auf einer Grosskundgebung am 7. April 1944 in Reschitza hielt (Südostdeutsche
Tageszeitung, Folge 37, 14. April 1944, S.3f.). Die Rede darf als Beispiel
für die propagandistische Einsetzung sämtlicher nationalsozialistischer
Schablonen und Stereotypen eingestuft werden: Kriegsverherrlichung, krasser
Judenhass und Rassismus, Führerkult, totalitäre Ordnungswut,
wirtschaftliche Weltherrschaft, Fanatismus, deutschnationaler Exklusivismus,
eine Kette von Feindbildern (Internationalismus=Verbrechertum, Intellektualismus,
Pazifismus, Liberalismus, Demokratie, Freimaurertum, Französische
Revolution, Menschenrechte, Egalitarismus, Marxismus, Bolschewismus). Cloos
beherrscht auch den politischen Jargon des Nationalsozialismus einwandfrei.
"Deutsche Arbeiter und Arbeiterinnen!
"[...]Aber in unseren Reihen muß
letzte Klarheit und größte Ordnung
herrschen. Darum haben wir heute auch diese Versammlung einberufen,
um den Gefahren klar ins Auge zu sehen und uns für die letzte Auseinandersetzung
zu rüsten und politisch auszurichten. Nur Völker und Einzelmenschen
mit klarer Zielsetzung können auf beiden eigenen Füßen
stehend den Belastungen dieses Krieges standhalten. [...]"
Unter dem Untertitel "Die Rolle des Juden" faßt Cloos in fünf
vorwurfsvollen Punkten zusammen, was das Judentum die Welt angeblich gelehrt
hat:
1. Daß alle Menschen gleich sind. Eine
unnatürlichere Behauptung als diese konnte garnicht anders als einem
jüdischen Gehirn entspringen. Damit werden alle rassischen und von
der Natur her gegebenen Ordnungen aufgehoben und die Welt gewissermaßen
auf den Kopf gestellt. Die Wünsche und Hoffnungen unreifer oder minderwertiger
Menschen aber ins Unermeßliche gesteigert!
Cloos führt aus, daß Karl Marx, Ferdinand Lassalle, Heinrich Heine, David Ricardo Juden waren; daß die Geschichte der Sowjetunion in der Hauptsache von Juden und "Judenstämmlingen" gemacht worden ist. Über den Bolschewismus heißt es: Gerade der deutsche Arbeiter und der Facharbeiter im besonderen, soll
sich keiner Selbsttäuschung hingeben. Die bolschewistische Gleichheit
würde für ihn nicht Hebung seines Lebensstandardes bedeuten oder
Hebung des Lebensstandardes der unqualifizierten Arbeiter auf seine Stufe,
sondern Herabsinken des gesamten Lebensstandardes, also auch seines Lebensstandardes
auf eines im Lebens- und Existenzminimum stehenden russischen Roboters.
Dieses wäre nicht nur eine vorübergehende Begleiterscheinung,
wie man mir entgegenhalten möchte, sondern gehört genauso wie
Mord und Terror zum integrierenden Bestandteil des Sowjetsystems. So hat
es die Sowjetunion der Welt praktisch vorgelebt.
Fanatisierende Durchhalreparolen beschliessen die Rede von Cloos: Unsere Parole lautet:
Dieselbe Schärfe und fanatische Uneinsichtigkeit spricht aus dem Aufsatz Zum Tag der nationalen Arbeit (Südostdeutsche Tageszeitung, Folge 100, 30. April 1944, S.1f.). Cloos führt aus: Die Frage nach dem Sinn und Ziel dieses Krieges läßt sich
am 1. Mai wohl am leichtesten beantworten. Wohl noch nie war es auch dem
einfachsten Mann und den breitesten Kreisen unseres Volkes so sehr klar
wie heute, warum dieser Krieg geführt werden muß. Dieser Krieg
ist für uns Deutsche wahrlich kein Krieg der Politiker, der Militärs,
der Klassen oder der Kriegsindustrie, sondern ein Volkskrieg an
dem gewissermaßen jeder einzelne deutsche Mann und jede Frau persönlich
existenziell interessiert und beteiligt ist. Dieses Wissen um das Kriegsziel
unseres Volkes gibt uns aber auch die ungeheuere Leistungs- und Widerstandskraft.
Im Gespräch sagte mir neulich ein Volksgenosse: "Wir haben endlich
ein anständiges Kriegsziel!" Und wenn wir uns weiter umhören,
so kommen uns die Parolen gewissermaßen von selbst aus den Reihen
unserer Schaffenden entgegen. Ein Arbeiter sagte uns im Gespräch an
der Werkbank: "Uns erernationalsozialistische Idee und unserem Führer
sind keine Widerstände gewachsen." So und ähnlich lauten
die Antworten unserer Gefolgsmänner im fünften Kriegsjahr. Über
die weltanschaulichen Fragen und über das Kriegsziel gibt es bei uns
nur eine einzige Meinung: Schaffungeiner sozialistischen Volksgemeinschaft!"
Kriegspropagandistische Verblendung und billiger Festivismus prägen
obige Aussagen über den "Volkskrieg" und über die angestrebte
"Schaffung einer sozialistischen Volksgemeinschaft". Über ausschliesslich
kriegsbedingte "Leistungen" auf Lohn- und Versorgungsebene, die Cloos der
"sozialen Frage" subsumiert, heisst es ferner:
Cloos scheut es nicht, vom Kriegszwang eingeforderte Massnahmen als Politik einzustufen, die den Menschen vor "Schwerte und Material" stellt, deshalb als "Ansätze einer wahren Sozialpolitik angesehen werden können." Diese vorgeblich humanistische Ausrichtung soll auch den fundamentalen "Unterschied" zwischen marxistischer oder kapitalistischer und nationalsozialistischer Auffassung" sein. Man erkennt auch bei uns immer mehr, daß Schwerte und Material
wichtig, der Mensch aber unumgänglich notwendig ist, und dort, wo
er schlapp macht oder ausfällt durch keine materiellen Güter
mehr ersetzt werden kann.
Indem Cloos das Ziel des gesamtdeutschen Endsieges als Voraussetzung
für die Herausbildung einer "wirklich sozialistischen Volksgemeinschaft"
der Rumäniendeutschen postuliert, gibt er indirekt
- Top - I. Beim
Durchnehmen repräsentativer Texte nationalsozialistischen Zuschnitts
aus siebenbürgisch-sächsischer Feder entsteht der Eindruck, dass
die Schreiber jener Zeilen unmöglich so fanatisch waren wie die Parolen,
mit denen sie für die nationalsozialistische Idee warben. Doch die
augenblickliche Verzagtheit des Lesers weicht bald der nüchternen
Einsicht, dass der propagandistische Diskurs der Nationalsozialisten in
der Regel auch das meinte, was er formulierte. Walter
May, der Chefpropagandist der deutschen Volksgruppe in Rumänien, beruft
sich 1943 anlässlich der Hermannstädter "Feierstunde" zum Tag
der Machtergreifung in seiner Ansprache zweimal auf "die Geschichte". Zum
einen ist es das stolze "Opfer" der 40.000 Frontsoldaten, das "in der Geschichte
gewürdigt werden wird durch das Recht auf ein freies Leben". Zum anderen
wünscht die Volksgruppenführung, "dass dereinst die Geschichte
von uns sagen soll: Die deutschen dieses Raumes, sie haben ihre Mission
erfüllt so wie vor Jahrhunderten und sie haben ein Anrecht erkämpft,
dieselbe deutsche Mission in Europa auch in den kommenden Zeiten, den Zeiten
des Sieges zu erfüllen." (Südostdeutsche Tageszeitung, 4. Februar
1943). Dass
die Wunschgeschichten der Reichsführung vom 1000-jährigen Reich
u.ä. Phantastereien nicht "die Geschichte" sind, hat der Gang der
Ereignisse gezeigt. Ebenso ist es um die Abgeltung, die Belohnung für
das "Opfer" der 40.000 Rumäniendeutschen, ebenso um das erkämpfte
"Anrecht" und um die Erfüllung der "Mission" bestellt: alles von Anbeginn
für den Schutthaufen der Geschichte bestimmter Ballast und ebendort
gelandete "Geschichten". Manche
dieser unrealistischen Wunschvorstellungen sind schlichtweg Horror verbreitende
Propagandalügen, so auch die folgende Aussagen eines "Reichsredners"
am 6. Februar 1943 in Hermannstadt: Wir
müssen uns immer vor Augen führen, dass es nach diesem Krieg
keine Sieger und Besiegte, sondern allein Lebende und Tote geben wird. Dass
der Sieg uns sicher ist, darüber müssen wir uns im klaren sein,
denn die Weltgeschichte würde ihren Sinn verlieren, wenn all die Opfer
umsonst gewesen wären. Wie
tief verwurzelt der nationalsozialistische Begriff der zurecht geschnittenen,
erwünschten und damit von vornherein vergewaltigten Geschichte war,
veranschaulicht die kausale Beziehung, die der Redner zwischen dem Sinn
der Weltgeschichte und den vergeblichen Opfern herstellt. Wie primitiv
und unrealistisch der nationalsozialistische Glaube war, der Geschichte
durch Soldatenopfer einen Sinn abzugewinnen beziehungsweise abzutrotzen
bedarf keiner weiteren Ausführungen. Die Geschichte hat sich niemals
Vorschriften machen lassen, weder vom Nationalsozialismus noch vom Kommunismus,
welche als totalitäre Herrschaftssysteme gleichermaßen auf Geschichtsvergewaltigung
ausgerichtet waren. Auch
W. Mays Aussagen in Verbindung mit dem Desaster von Stalingrad drängen
im Leser des 21. Jahrhunderts die Frage auf, ob hier der aus Realitätsverlust
geborene Irrwitz nicht zu Wahnvorstellungen mutiert. May versucht nämlich
in relativierender Weise die offensichtliche Niederlage in ihr Gegenteil
um zu münzen. So heißt es, das Hakenkreuzbanner, das auf
den höchsten Ruinen des Trümmerfeldes von Stalingrad wehte, so
lange noch ein deutscher Soldat eine Patrone besaß und kampffähig
war, wird über Jahrtausende hinweg von der größten Heldentat
der Weltgeschichte künden, die selbst den Ruhm der Nibelungen unter
Hagens Führung, der Goten unter ihren letzten Königen und der
Spartaner unter Leonidas überstrahlt. (Südostdeutsche Tageszeitung,
9. Februar 1943) Der
Reichsredner, aber vor allem W. May, stellen unter Beweis, dass ihr eigentlicher
Tummelplatz, die propagandistischen Konstrukte, ein von der faktischen
Realität abgerücktes, abgehobenes, zu diesem parallelen Dasein
führen, also einer Geschichtenwelt entsprechen. Die
Realitätsverrückung dieser Leute, ihre Verzückung am Kunstprodukt
ihres propagandistischen Jargons, das aus der "Grossartigkeit der nationalsozialistischen
Idee" geboren war, lässt den heutigen Leser schaudern, weil hier ein
Maß extremer Entmenschlichung und Abstumpfung als Ausdruck von Blindheit
und ideologischer Verblendung sichtbar wird. Diese Leute waren eigentlich
armselige Opfer des "nationalsozialistischen Wortes", das sie in einen
gigantischen Propagandaapparat einfließen ließen und mit dem
sie nun die faktischen Realitäten des Stalingrader Fiaskos schönzureden
versuchen. Bei dieser Überschätzung der Parteipropaganda wird
auch die Überzeugung eine Rolle gespielt haben, dass das Propagandawort
entscheidend mit zur Erringung des "Endsieges" beiträgt. Es wurde
aber übersehen, dass mit dem Wort der Propaganda zwar das Gefühl
von Scheinsiegen erzeugt, die Entscheidung aber auf dem Schlachtfeld fallen
werde. Der
nationalsozialistische Propagandafeldzug war wie jedes gleichgeratenes
totalitäres Unterfangen von Anbeginn Ausdruck von Überheblichkeit,
Selbsteingenommenheit und von totalem Realitätsverlust. Und diese
Schieflage nahm ab Stalingrad zu. Abschließend
eine weitere Stelle aus W. Mays Hermannstädter Ansprache: In
solchen Stunden wächst der wahre Soldat über sich selbst hinaus
und wird zum eigenen Symbol göttlicher Vollendung und Überwindung.
In diesem Geist wird die deutsche Nation in aller Zukunft die Helden von
Stalingrad als die vollendeten Zeugen des nordischen Mythos vom Opfer des
Vergänglichen für das Unvergängliche anbeten und verehren,
wird Stalingrad in Wahrheit zum grössten Wendepunkt dieses Krieges. Allerdings
in einem ganz anderen Sinn, als die Feinde Europas es erhofft hatten, denn
material- und menschenmässig wird der Ausfall der 6. Armee aus dem
gewaltigen Kriegspotential des Deutschen Reiches überhaupt nicht kriegentscheidend
sein. ... II. Der
im ersten Teil vertretene Walter May kommt nun alleine zu Wort. Er beherrschte
wie kein anderer siebenbürgischer "Volksgenosse" das Handwerk des
Propagandisten für die sich revolutionär ausgebende "Idee", die
die EMPHASE (=Übertreibung) als Grundhaltung so exklusiv kultivierte. Die
bereits im ersten Teil aufgeworfene Frage, inwieweit sich die Schreiber
jener Propagandaliteratur mit der Weltanschauung der "unvergleichlichen"
nationalsozialistischen "Idee" identifizierten, soll hier um eine weitere
Fragestellung erweitert werden. Wir waren zum Schluss gelangt, dass die
Ausposauner des letzten nationalsozialistischen Wahrheitsschlusses an ihre
Propagandafloskeln buchstäblich glaubten, indem sie die Kernsätze
und die sich daraus ergebenden politischen, gesellschaftlichen, sozialen
und den Einzelmenschen betreffenden Konsequenzen guthießen. Nun zeigt
sich am Fallbeispiel May, dass diese Propagandisten das unerschöpfliche
Repertoire mystisch-mythischer Symbole, Bilder und Sprüche zu vermeintlich
handgreiflichen Realien (= Gegenstände vorgeblicher Tatsächlichkeit/Realität)
umfunktionierten und die so entstandene skurrile ERSATZREALITÄT als
"kostbares" Gemeinschaftsgut hegten und pflegten und als letzten Wahrheitsschluss
propagandistisch ausschlachteten. Einen
unverzichtbareren Bestandteil dieser ERSATZREALITÄT spielt die Geschichte.
Weil man die Unbesiegbarkeit und die haushohe Überlegenheit des Herrenmenschen
(=deutschen Menschen) und seiner Kriegsleistung postulierte, wurde die
Geschichte als autoritative und bestätigende Grösse mit der Wunsch-
und Wahnvorstellung befrachtet, dass die Zukunft das, was man Siegestaten
und Opferwillen nannte, rechtfertigen würde. Anders ausgedrückt:
die Folgen und Ergebnisse der Kriegsanstrengung des deutschen Volkes, zu
dem auch sämtliche auslandsdeutschen Gruppen zählten, würden
den Beweis der Klarsichtigkeit und Unfehlbarkeit der damals befolgten ideologischen
Linie erbringen. Dass dem nicht so sein könnte, wurde von vornherein
ausgeschlossen. Dabei führten diese Leute mit dem gigantischen Lügenapparat
sowohl die Weltöffentlichkeit als auch und vor allem sich selbst und
das deutsche Volk, in dessen Namen sie schrieben und zu dessen Ruhm sie
sich vorgeblich einsetzten, hinters Licht. Es
sollte das bestätigt werden, was als Errungenschaften und Siege ausgegeben
wurde, nämlich die Zielvorstellungen und Zielvorgaben, d.h. das gigantomanische
Zukunftsprojekt eines unter deutscher Fuchtel vereinten und einigen Europas,
das als "Bollwerk" gegen das "asiatische Hordentum" und gegen den vom Judentum
kontrollierten anglo-amerikanischen Liberalismus gedacht war. So
auch Walter May. Nichts spricht dafür, dass er das Lügenvokabular
zu opportunistischen Zwecken oder weil er eben mitspielen musste, in aufputschende
Leitartikel der "Südostdeutschen Tageszeitung" goss, die nichts weiter
als Kriegspropaganda und noch schlimmer, als Kriegshetze, einzustufen sind.
Er schrieb aus einer fanatischen Überzeugung, die aber, wie gesagt,
realitätsfremder nicht hätte sein können. (Siehe:
"Der totale Kriegseinsatz beginnt", in: Südostdeutsche Tageszeitung,
Folge 95, 24. April 1943 und "Der Sieg des ewigen Lebens", ebenda, Folge
96, 25. April 1943). Die
Geschichte wird in die Rolle des Sinngebers und Rechtfertigers blutiger,
vielfach staatskrimineller Taten gedrängt, wenn es heißt, "in
dieser Welt" habe "auf die Dafür nur Bestand, was sich vor der Geschichte
bewährt". Die Geschichte wird selbstverständlich mit einem nationalsozialistisch
zurechtgeschneiderten Bewährungsbegriff belegt. "Von diesem Glauben
ist die Führung der Deutschen Volksgruppe in Rumänien seit dem
ersten Tag ihres Wirkens getragen." Angeblich soll "Nicht was dem Tag dient
und populär macht, sondern was den ewigen Bestand unseres Volkes sichert"
"von einem neuen politischen Soldatentum in den letzten zweieinhalb Jahren
zum Gesetz des Handelns in unserer Volksgruppe gemacht worden" sein. Aussagen
wie die folgende verschlagen dem Leser der Jahrtausendwende die Sprache: "Wenn
der Führer dieser Volksgruppe einmal in einer seiner richtungsgebenden
weltanschaulichen Reden sagte, daß wir uns unseres Beitrages zum
großdeutschen Freiheitskampf dereinst nicht zu schämen brauchen,
so hat er damit nicht allein einen sittlichen Standpunkt vertreten, sondern
die Grundlagen unseres Bestandes angezeigt. Die
Position dieser Volksgruppe konnte überhaupt nur gehalten werden,
weil es in kürzester Zeit gelungen ist, ihre Kräfte vom Kampf
um das eigene kleindeutsche Minderheitenschicksal auf den Beitrag zum Ringen
um das Reich umzustellen." Im
Sinne des "politischen Soldatentums" stellt May fest: "Eine ungeheuere
Erziehungsarbeit war notwendig, um jedem einzelnen immer wieder klarzumachen,
daß er nur durch blinden Gehorsam gegenüber jedem Befehl, auch
wenn er verschwiegen ohne jede Erklärung abgegeben werden mußte,
eine deutsche Haltung beweisen könne." Was diese als deutsche
Haltung ausgegebene Aufforderung bedeutet, stellen die unzähligen
Vernichtungslager und Verbrechen gegen die Menschlichkeit dar, die in deutschem
Namen begangen wurden. Die
in den letzten Kriegsjahren, besonders seit Stalingrad hochgehaltene Horrorvision,
dass die Kriegsniederlage auch die Vernichtung des deutschen Volkes, also
auch der deutschen Volksgruppen, nach sich ziehen würde, wird mit
dem Topos der bestätigenden und rechtfertigenden geschichtlichen Zukunft
verbunden: "Hier
hat die Nationalsozialistische Partei mit ihren Formationen ein Werk geleistet,
vor dessen Ergebnis wir mit Stolz stehen. Heute fragt in unserer Volksgruppe
keiner mehr nach gleichen Rechten mit dem Mutterland, heute fordert jeder
anständige Volksgenosse für sich zuerst die gleichen Opfer im
Kampf, weil er endlich weiß, daß er nur dann mit seiner Familie,
seiner Sippe, seiner Heimat und seinem ganzen Volk auf dieser Erde bestehen
wird, wenn er sich selbst vor der Geschichte bewährt." Die
Geschichte wird hier mit der Erzeugung erpresserischer Angst- und Bangegefühle
um die eigene und die Existenz des deutschen Volkes verbunden. Da aber
die vernünftige Propaganda nur positive Gefühle erwecken will,
zieht May das Register des billigen Optimismus und der überschwenglichen
Schönfärberei: "Singend
und jubelnd zieht diese Jugend in nicht mehr zu überbietender Begeisterung
zu den Fahnen. Leuchtenden Auges verkündet sie jedem das Glück,
nun auch teilnehmen zu dürfen an dem Kampf um das Reich. Niemand,
keine besorgten Eltern und kein falsches Argument, kann sie von diesem
Weg zurückhalten. In ihr lodert das Feuer der Freiheitskämpfer
des Reiches aus allen Generationen einer zweitausendjährigen Geschichte." May
beschließt seinen Text mit den zuversichtlichen Worten: "[...]
wie weitgehend unsere Volksgenossen in ihrer Gesamtheit den großdeutschen
Weg der Führung verstanden und bejaht haben. Das ist der schönste
Lohn, den die Arbeit dieser schweren Jahre erbringen konnte. Niemals haben
wir klarer die Gewissheit gespürt, dass diese Volksgruppe sich durch
die Bewährung vor der Geschichte den Platz in der Gestaltung der Zukunft
des deutschen Volkes und Reiches erkämpfen wird.[...]" Das
Ergebnis dieser Hirngespinste ist wohlbekannt und wirkt leider bis heute
fort. Der Platz der Gleichberechtigung unter den deutschen Stämmen
im deutschen Großreich mutierte zur Gleichberechtigung mit allen
Vertriebenen und Aussiedlern, die heutzutage eine recht ungleiche Behandlung
im Vergleich zu den eingesessenen Bundesdeutschen erfahren. Die
bereits im obigen Text angeklungenen national-religiösen Töne
kommen in "Der Sieg des ewigen Lebens" exemplarisch zum tragen.
Dieser Text ist ein Musterstück für die besonders gefährliche,
weil irreführende mystische Stimmungslage, die die nationalsozialistische
Propaganda unter Rückgriff auf christliche Symbolik und Mystik meisterhaft
ausbeutete. Der Osterfeiertag bot sich genauso wie Weihnachten geradezu
an, das Leserpublikum dem Rachen des unförmlichen nazistischen Propagandamolochs
preiszugeben. Wie
schon alles im nationalsozialistischen Reich exklusiv deutsch war, so auch
das christliche Osterfest, das zu einem deutschen Fest im Jahreslauf mutierte.
Da es ein urzeitliches Sonnenfest ist, durfte der "germanische Mensch"
nicht fehlen, der als naturverbundenes Wesen anlässlich dieses Festes
"zur weltanschaulichen Entscheidung in der Frage der Polarität von
Tod und Leben gedrängt" wurde. Also auch hier spielt der schwarzweißmalende
nationalsozialistische Horror-Topos von "Sein oder Nichtsein", von "Nur
Du oder nur Ich" hinein. Es soll, weil damals ein harter Krieg tobte, um
das Fortbestehen oder die Vernichtung des deutschen Volkes gegangen sein. Es
wäre majestätsbeleidigend gewesen, wenn May den "Führer"
nicht erwähnt hätte in osterfestlichem Zusammenhang: "So wie
aber der deutsche Mensch im Osterfest den Sieg des Lebens über den
Tod feiert, so hat das deutsche Volk heute durch Adolf Hitler den Glauben
an die Auferstehung wiedergefunden." Das
Osterfest als deutsches Fest kennt somit nur eine Art der Auferstehung,
die nationale. May erinnert auch daran, dass "die höchste Vollendung
der germanischen Seele" "der Sieg des Lebens über den Tod" ist. Natürlich
nur der Sieg des deutschen Menschen über den Tod, dass dieser fingierte
Sieg aber das Leben von Zigmillionen Deutschen und Nichtdeutschen kostete,
ist belanglos. Ausschlaggebend ist, dass May seine verworrene Nazimystik
in plastische Bilder, in gekünstelte Phrasen und in eine üppige
Portion von Naziparolen für die nach ‚deutsch-österlicher Erbauung'
und ‚germanischem Herkunftsbewusstsein' gierende rumäniendeutsche
Leserschaft gießt. "Das
ist der Sinn germanischer Geschichte und Weltauffassung. "Deutschland muss
leben und wenn wir sterben müssen!" Noch niemals ist dieser Todesmut,
der im Glauben an die Ewigkeit des Blutes begründet ist, im deutschen
Volke so sichtbar und stark gewesen wie heute." Die
Blutmystik durfte auch nicht zu kurz kommen. Die von den siebenbürgisch-sächsischen
Helden vollbrachten Taten höchster Tapferkeit und deren Tod geschah
"in dem Glauben, daß ihr Geschlecht dadurch ewigen Bestand erhält,
weil durch die göttliche Sendung Adolf Hitlers der Sinn der Geschichte
wiederhergestellt ist." Die
deutsche und siebenbürgisch-sächsische Geschichte wäre zu
Armseligkeit verdammt, wenn es das ‚glückliche' Zusammentreffen von
Heldenmut, Opfertod, Adolf Hitler und der Geschichte selbst nicht gegeben
hätte! Um
seinem Steckenpferd, der Geschichte, nicht Unrecht zuzufügen, verpasste
May ihr in pathetisch-übertreibendem Ton den verpflichtenden germanischen
Anstrich: "Unsere Generation erkämpft einen Gipfel germanischer
Geschichte, um den durch zwei Jahrtausende Blut und Opfer dargebracht wurden.[...]". Verheißungsvoll
zeichnet sich "das Reich der Vollendung germanischen Lebens" ab, das durch
einen "letzten Sturmlauf" auf den Gipfel "in seiner Freiheit und Macht"
endlich vollendet wird. Schöne, allerdings in ihren Folgen recht triste
Poesie! May
steigert sich und die Geschichte ins Hyperbolische: Der Reichshöhepunkt
wird durch die "grössten Opfer", aber auch durch "die grössten
Siege der Weltgeschichte" von der jungen nationalsozialistischen Generation
verwirklicht, denn "Über ihrer Hingabe steht der Glaube an den
Sinn der Geschichte und des Lebens überhaupt, an die Auferstehung
des Blutes, welches selbst im Tode unbesiegbar bleibt. Das ist der MYTHOS
vom ewigen Leben über den Tod hinaus, [...]". Die
von May so gerne thematisierte Geschichte ist also Mythos. Und nur der
zählt, weil ja der Trost besteht, dass die junge nationalsozialistische
Generation durch ihre Opfer gewährleistet, dass das Blut, d.h. das
deutschen Volk, aufersteht und weiterbesteht. Alles in allem ausschließlich
Formeln einer leeren, stark ins Poetische ausufernden Propagandakultur. III. "Die
Konsequenz einer dreitausendjährigen Geschichte..." Anlässlich
der Aufstellung eines germanischen SS-Korps und von SS-Einheiten in verschiedenen
Teilen Europas schrieb er in der "Südostdeutschen Tageszeitung" vom
12. Mai 1943 den Leitartikel "Gestaltete GESCHICHTE".Daraus
übernehmen wir kommentarlos die aufschlussreichsten Stellen. Die
Aufstellung eines germanischen SS-Korps und von SS-Einheiten in verschiedenen
Teilen Europas ist eine "Entwicklung", die "die Konsequenz einer dreitausendjährigen
Geschichte" darstellt. Denn: "Geschichte heisst Kampf des Blutes um
den Raum" und weil "Die Ordnung des Raumes als Kulturboden" "die
hervorstechende politische Fähigkeit der nordischen Rasse" ist.
"Der Kampf ums Dasein bedeutet für den germanischen Menschen den
Anreiz zur Formung des Lebensraumes und damit zur Schaffung der höchsten
Kulturwerte dieser Erde". "In
diesem schöpferischen Auszug traten dem Arier von Anbeginn die Rassenkräfte
der Europa im Osten und Süden abriegelnden Steppe entgegen...".
"Im Waffengang mit diesen Kräften, in der biologischen Behauptung
gegenüber ihren Einsickerungsversuchen und in der Auseinandersetzung
mit den von ihnen ausgehenden Ideen spielt sich die gesamte Geschichte
Europas ab. Von der ersten Begegnung der nordischen Wanderer mit den ostasiatischen
Typen des Nomadentums, von dem Eindringen wüstenländischer Anschauungen
und Mythen in die abendländische Glaubenswelt und von den ersten Kämpfen
mit den schlitzäugigen Reitern Attilas führt die grosse Lebenslinie
unseres Erdteils folgerichtig bis zum Entscheidungskampf mit dem jüdischen
Bolschewismus der östlichen Steppe und ihren jüdisch-plutokratischen
Verbündeten. Aber
erst seit wir durch die Geschichtsaufhellung des Nationalsozialismus das
Wirken der blutsmässigen Kräfte und damit die Gesetzmässigkeit
dieses Kampfes um Blut und Raum erkannt haben, vermögen wir unsere
eigenen Kräfte selbst planmässig und zielbewusst in den Ablauf
des Weltgeschehens einzuschalten. Adolf Hitler hat aus den tausendjährigen
Kämpfen die Folgerungen gezogen, indem er zuerst dem Eindringen der
artfremden Ideen in die germanische Geisteswelt Halt gebot durch die Wiedererweckung
eines artstolzen Glaubens, indem er ferner die Infiltration minderwertiger
und rassefeindlicher Blutskräfte mit Hilfe der Rassengesetze ausschaltete
und schliesslich auf dem Schlachtfeld die Sicherung des Raumes gegen die
ewigen Feinde der arischen Welt antrat. Damit
ist der Führer zum Vollstrecker des uralten Ringens arischen Blutes
zur Verteidigung des europäischen Raumes geworden. In dieser Auseinandersetzung
stehen wir in dem vollen Bewußtsein eines ewigen Auftrages auf dieser
Erde. Wir befolgen die von der Natur und der Geschichte offenbarten Gesetze
des Kampfes. So wie wir in allen Kämpfen der Natur wie der Geschichte
das göttliche Gesetz der Auslese, d.h. der Behauptung und Verbesserung
der Art erkennen, so glauben wir, dass der heutige Endkampf einer jahrtausendealten
rassischen Auseinandersetzung den Endsieg der schöpferischen und nicht
der vernichtenden Blutskräfte bringen wird. Denn ein ewiges Gesetz
hat der Geschichte und damit dem Leben überhaupt den Sinn gegeben,
dass am Ende allen Kampfes das beste Blut und die beste Art, wenn sie sich
zu behaupten vermag, höher und reiner fortbestehe. Dieser
Verantwortung entspringt der Kampf der Waffen-SS als germanischer Orden.[...]"
"Denn wir tragen nicht allein die Verantwortung für den Sieg der Waffen,
sondern noch mehr auch die Verantwortung für den Sieg des besten Blutes
im kommenden Frieden. Sind wir fähig, die Offenbarung der Geschichte
zu begreifen, so müssen wir zugeben, dass der Sieg an der Front vor
der Geschichte nicht mehr sein wird als die Voraussetzung für den
Sieg der besten Blutskräfte. [...]" "Denn
die zur Erkämpfung und zukünftigen Ordnung gewaltiger Räume
nötigen Kräfte [...] müssen aus dem nordischen Blutsreservoir
des europäischen Ariertums gezogen werden. Das ist die folgerichtige
Fortsetzung der Geschichte, wie sie sich uns als ewiger Wille offenbart.
[...]" "Wenn
z.B. in dem neuen germanischen Korps der Waffen-SS die Söhne der Deutschen
Volksgruppe in Rumänien in einer Kompanie mit flämischen Kriegsfreiwilligen
kämpfen, so weist diese Begegnung symbolisch in die Zusammenhänge
germanischen Lebens, das erst durch eine unnatürliche Entwicklung
gesprengt wurde: Die Vorfahren dieser deutschen SS-Männer des Südostens
sind einst vor bald einem Jahrtausend selbst zum Teil als Flanderer in
den Karpatenbogen gezogen [...]. Wir sehen gerade an diesem Beispiel der
Germanen aus dem Norwesten und Südosten des Kontinentes eine Bestätigung
dafür, dass das Germanentum sich stets seiner Sendung als Träger
der Kultur und Leistung bewusst gewesen ist.[...]" "So wird an keiner Stelle
ein Germane eingesetzt sein, der sich nicht immer wieder als Erbe geschichtlicher
Sendung erkennt. Und diese Sendung heisst das Blut und den Raum zu sichern,
dem die Welt ihren Bestand als Kulturschöpfung verdankt." Mit
dem Einsatz der Waffen-SS "tritt der grosseuropäische Gedanke aus
dem Stadium fruchtloser Erörterung in die Erhärtung des Feuers.
Die heute im Osten kämpfenden Völkersind die Trager dieses Gedankens.
Die grosseuropäische Wirklichkeit und in ihr die grossgermanische
Reichsschöpfung sind die bereits heute sichtbaren Grundpfeiler. [...]
So wird aus dem Mythos dreier Jahrtausende die Wirklichkeit kommender Welten,
indem die Sehnsucht der ersten arischen Wanderer in Grosseuropa Gestalt
findet." Auch
die folgenden Auszüge aus einem Leitartikel des Propagandameisters
Walter May aus der "Südostdeutschen Tageszeitung" vom 21. Februar
1943 wollen wir kommentarlos zitieren. Jüdische
Einbruchsversuche "Das
Schicksal hat uns Deutschen ausserhalb der Reichsgrenzen die besondere
Aufgabe gestellt, die europäischen Interessen des deutschen Volkes
anderen Völkern gegenüber bis in unser persönliches Leben
hinein zu vertreten. Gerade inmitten der schweren Belastungen des zweiten
Winterkrieges muss ausgesprochen werden, dass jeder von uns mit jedem Schritt,
den er aus seinem Hause tut, und mit jedem Wort, das er auf der Strasse
spricht, die Haltung des ganzen deutschen Volkes vertritt. [...] Der
Feind sucht wie auch im Vorjahr durch die propagandistische Auswertung
seiner vorübergehenden Erfolge Breschen in die Geisteshaltung der
mit Deutschland verbündeten Völker zu schlagen und das Gift der
Zersetzung in die europäische Front hineinzutragen. Die
feindliche Propaganda gibt sich auf verschiedene Weise kund. In erster
Linie bedient sie sich natürlich der innerpolitischen Gegner der nationalen
Revolution, d.h. der Vertreter der zusammengebrochenen demokratischen Welt,
die, wenn auch in verschwindender Zahl und als altersschwache Friedhofsanwärter,
noch mit klapperdürrem, zitterndem Zeigefinger die Ereignisse verfolgen.
[...] Ihre einzelnen Zuhörer sind allerdings jene hoffnungsvollen
vorderasiatischen Eindringlinge, die man manchmal beim Schneeschaufeln
freche Blicke auf ihre Umgebung werfen sehen kann. Dieses jüdische
Geschmeiss, das leider noch nicht den Weg zu den Sammelstellen ausserhalb
der gesitteten Kulturwelt im Osten gefunden hat, steht in der feindlichen
Propaganda im Bunde mit jenen bezahlten Agenten der jüdisch-plutokratischen
und jüdisch-bolschewistischen Feindmächte, die die Hoffnung auf
die Auferstehung der zusammengebrochenen Welt auch bei uns noch nicht endgültig
aufgegeben haben. Die Haupteinbruchstelle der Feindpropaganda, die sich
zunächst in erster Linie an eine dünne intellektuelle Schicht
wendet, sind die Geheimsender und Radio London. [...] Radio
London hat in Bukarest erst in jüngster Zeit blutige Aufstände
veranstaltet, zu deren Bekämpfung Waffen-SS eingesetzt werden musste.
Radio London hat die bolschewistischen Armeen in anderthalb Jahren so viel
siegen lassen, dass sie heute bereits zweimal um den Erdball herumgesiegt
hätten, wenn nicht der Londoner Sprecher ein ebenso abgefeimter, stinkiger
Galizianer wäre. [...] Die
feindliche Propaganda rechnet jedoch damit, dass eine Lüge, hundertmal
wiederholt, schliesslich doch einen Schein der Daseinnsberechtigung erhält.
Insbesondere aber vertraut diese Rundfunkpropaganda auf ihre Hörer,
eben jene demokratisch erzogenen Intellektuellen, Schieber und Plutokraten,
die jede erstunkene und erlogene Niederlage der Achsenmächte mit einem
Freudengeheul begrüssen. Abgesehen von den auf den ersten Blick erkennbaren
Lügen gibt diese Propaganda bei uns jedoch auch Parolen aus, die weit
gefährlicher sind. [...] Die
Widersinnigkeit dieses Propagandatricks liegt auf der Hand: würde
Rumänien im Osten nicht mithelfen, die bolschewistische Flut aufzuhalten,
so wäre das Land dem Untergange geweiht. Der Dnejestr wäre die
erste Kulturgrenze Europas, die die asiatische Flut der bolschewistischen
Tiere erreichen würde. Die rumänischen Kirchen wären die
ersten in Europa, die dem Erdboden gleichgemacht würden. Rumänien
wäre die erste europäische Provinz Asiens, die Menschen aber
die ersten Europäer, die auf die Stufe der asiatischen Tiere herabgedrückt
würden. [...] Nicht Rumänien kämpft für Hitler, sondern
Hitler kämpft für Europa. [...] Und
heute, da das beutelüsterne bolschewistische Ungeheuer in schwerstem
Ringen im Osten aufhegalten wird, sucht Churchill anhand von sogenannten
"Versprechungen Stalins"der Welt
klarzumachen, dass dieser Bolschewismus ein harmloses, in seinem geruhsamen
Schlaf durch den nazistischen Wolf gestörtes Lämmchen sei, das
niemals die Wässerchen der europäischen Völker zu trüben
gedachte und denke. [...] Das
sind die Hintergründe der Propaganda, die heute bei uns im Lande durch
die Feindagenten betrieben wird. Wir Deutschen haben die Aufgabe, dieser
Propaganda mit aller Kraft entgegenzutreten, nicht nur weil sie von den
Feinden des Reiches vertreten wird, sondern noch mehr, weil die Feinde
des Marschalls Antonescu sich ihrer bedienen. [...] Für
uns aber ergibt sich die Pflicht, die gefährlichen Herde dieser Propaganda
zu bekämpfen und insbesondere die London- und Moskauhörer zu
packen und als Staatsfeinde den zuständigen Stellen zur Anzeige zu
bringen. Auf das Abhören von Feindsendern ist Todesstrafe gesetzt.
Es gibt keinen wirklichen Deutschen, der sich auch nur 5 Minuten lang das
eklige Geseires dieser Judenzentrale anhören würde. Die Brutnester
der Feindpropaganda aber, die in dem demokratisch-liberalen, judenhörigen
London und Moskauhörern gegeben sind [unklare Ausdrucksweise], müssen
im Interesse der rumänischen Nation beseitigt 09werden.
[...] An
der Phalanx unserer Solidarität werden alle jüdischen Infiltrationsversuche
ebenso scheitern, wie im Osten an dem undurchbrechbaren Staudamm der europäischen
Waffen die Flut bolschewistischer Tiere zerschellen muss, bis der Sieg
unser ist." Klaus
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